Ich möchte unseren Lesern mal zu einem Feldversuch in der persönlichen Umgebung anregen: Sprechen Sie doch die nächsten Wochen überall, wo sie mit Bekannten oder Familienmitgliedern ins Gespräch kommen, über das heiligst gehütete Tabuthema schlechthin. Nehmen Sie diesen Gastbeitrag als Anregung, nehmen Sie in paar Erklärungen und Argumente daraus und sprechen Sie sie an. Vermutlich werden Sie dieselben Erfahrungen dabei machen wie wir in den letzten 30 Jahren etwa. Sie werden entweder von einem oder mehreren wütenden Gegenübers mundtot gemacht, oder Sie werden für vollkommen naiv und dumm erklärt. Möglicherweise wird auch jede Anstrenung unternommen, um peinlich berührt das Thema zu wechseln. Es kann sein, dass sich das Verhältnis untereinander sehr vergiftet, ganz plötzlich, nur wegen dieses Tabus. Dann klären Sie die Menschen einfach auf, dass Sie an einer Art Feldvesuch teilgenommen haben. So können Sie ihre Freundschaften sicherlich bewahren vor allzu großem Schaden.

Es handelt sich bei diesem Tabu um das Eigentum. Es geht um Geld und Besitz.

Sollte es Ihnen passieren, dass Sie auf offene, interessierte Menschen stoßen, die ernsthaft mit Ihnen über dieses Tabu sprechen und es wagen, das Bestehende anzuzweifeln und echte Alternativen durchdenken, lassen Sie es uns bitte wissen. Das würden wir dann sehr gerne feiern!

Eine neue Gesellschaft durch und für den individuellen, freien Menschen

von Wouter Kamphuis, aus: Der Europäer, Nr 5/2022

Eines der Ziele des «Great Reset» vom World Economic Forum wird von Klaus Schwab auf folgende Weise formuliert: In 2030, you will own nothing and you will be happy about it. Schwab spricht nicht von «we», aber von «you»: Offensichtlich beinhaltet der Plan des WEF, dass im Jahr
2030 alles Eigentum weltweit übergegangen ist zur Welt regierung, die von der kleinen und superreichen finanziellen Elite momentan in hohem Tempo aufgebaut wird. Die große Masse der Menschheit soll dann von der Weltregierung ein Grundeinkommen erhalten – selbstverständlich
unter bestimmten Bedingungen. – Ein Schreckensbild sondergleichen.

Dieser Plan darf natürlich nicht gelingen. Aber wir sollten es doch sehr ernst nehmen: es wird mit geballten Kräften daran gearbeitet von Kreisen, die in hohem Tempo und momentan sehr erfolgreich dabei sind, sich alle Reichtümer der Erde mehr und mehr anzueignen. Die weltweite «Coronakrise» zeigt uns täglich, wozu diese Kreise imstande sind!

Wir müssen auf die Suche gehen nach einer wirklich effektiven, lebensfähigen und kräftigen Antwort auf diese Bedrohung. «Zurück zur Vergangenheit», in welchem Sinne oder auf welche Art und Weise auch immer, wird uns dabei nicht helfen. Keine einzige politische Strömung, ob es nun (Neo-) Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus, die diversen Bewegungen für Demokratie oder die Menschenrechtsbewegungen betrifft, hat sich bislang als fähig erwiesen, eine wirklich befriedigende, menschenwürdige und gerechte Gesellschaft aufzubauen. Dies, obwohl in allen diesen Strömungen zweifellos wichtige gute Elemente enthalten sind.

Was dann?
Was wir brauchen, ist eine Gesellschaft, worin sowohl das ganze Wirtschaftsleben, als auch das Unterrichtswesen, die Gesundheitspflege, die Rechtsprechung und das ganze übrige Kulturleben gegründet werden auf unabhängige Selbstverwaltung durch die direkt involvierten Menschen. Der Staat und alle finanziellen Interessen von außen – fremd am betreffenden Betrieb (Schule, Univer-sität, Symphonie-Orchester, Pflege-Einrichtung und so weiter) dürfen keinen inhaltlichen Einfluss mehr haben. Wenn wir das realisieren, rückt der individuelle Mensch und seine freie Entfaltung überall in den Mittelpunkt. Die Selbstbereicherung einer kleinen Gruppe auf Kosten der großen Masse, die Entfremdung, worunter viele heute intensiv leiden, die Bullshitjobs, die uferlose Bürokratie, der Egoismus, der Materialismus und noch viele andere schädliche Seiten unserer jetzigen Gesellschaft werden dann allmählich überwunden werden und verschwinden können.

Wie?
In diesem Beitrag werde ich erklären, dass das Kernproblem, worauf schließlich alles zurückzuführen ist, das veraltete Eigentumsrecht ist. Ich werde herausarbeiten, wie ein erneuertes Eigentum die unentbehrliche Grundlage bildet für eine Zukunft mit wirklicher Solidarität, Gleichheit und Freiheit für alle Menschen.

Einkommensunterschiede
Die «Coronakrise» zeigt uns wiederum scharf, wie schädlich die heutige, extrem ungleiche weltweite Einkommensverteilung ist, und wie sehr es nötig ist, uns tiefgehend auf dieses Thema zu besinnen. Wie konnte es so weit kommen? Und vor allem natürlich: wie werden wir die absurde, menschenunwürdige und sich seit Corona noch in beschleunigtem Tempo weiter und weiter vertiefende Kluft zwischen Reich und Arm jemals überwinden?
Einkommensunterschiede sind meines Erachtens nur gerechtfertigt, wenn sie auf Unterschiede der wirklichen Leistungen der Menschen für die Gesellschaft gegründet sind. Dabei liegt es immer bei den involvierten Menschen selbst, auf der Grundlage der Gleichwertigkeit, miteinander zu entscheiden, wie groß ihre Einkommensunterschiede sein sollen (ob das nun innerhalb eines Betriebes oder innerhalb des Staates als Ganzes ist). Wenn das wirklich auf der Grundlage der Gleichwertigkeit geschieht, werden die Unterschiede vermutlich höchstens einen Faktor 1 zu 5 betragen. Persönlich denke ich, dass niemand in Wirklichkeit mehr als fünfmal soviel leisten kann wie ein anderer Mensch. Wie kommt es denn, dass wir heute doch solche großen Einkommens-unterschiede haben? Das rührt davon her, dass die Einkommensbildung heute nicht von den
involvierten Personen selber auf Grundlage der Gleichwertigkeit geregelt wird. Und das ist wieder eine Folge des Eigentumsrechtes.

Eigentumsrecht und Ungleichheit
Juristisch betrachtet werden die wirtschaftlichen Verhältnisse zwischen Menschen durch das Eigentumsrecht geregelt. Dieses Eigentumsrecht ist das Fundament, worauf unser ganzes Rechtssystem aufgebaut ist. Den Kern davon haben wir vom alten Rom übernommen, wo das Privateigentum so, wie es heute weltweit in den Gesetzgebungen aller Staaten üblich ist, zum ersten Mal in der Geschichte entwickelt wurde. Es hat die folgenden Merkmale:

  • Der Eigentümer hat das Recht, ganz nach eigenem Gutdünken über sein Eigentum zu verfügen, unter Ausschließung aller Anderen.
  • Eigentumsrechte sind prinzipiell unbefristet. Wenn ein Eigentümer stirbt, bleibt das Eigentumsrecht als solches bestehen und geht über auf seine Nachkommen.
  • Eigentumsrechte können frei verhandelt werden.
  • Eigentumsrechte können als Pfand eingesetzt werden für (Hypotheken-) Darlehen.


Jetzt möchte ich den Leser bitten, eine kleine Gedankenübung mit mir zu machen, und alle tiefverwurzelten – weil durch mehr als zweitausend Jahre gebildeten und verfestigten – Denkgewohnheiten und konventionellen Gefühle, was das Eigentum betrifft, für einen Moment loszulassen. In dieser Übung gehen wir davon aus, dass Artikel 1 des (Niederländischen) Grundgesetzes tatsächlich eine wichtige Wahrheit ausdrückt, und dass alle Menschen wirklich gleich sind in Bezug auf das Recht. Das ist doch eigentlich selbstverständlich die einzig mögliche Grundlage für eine moderne, menschenwürdige Gesellschaft. Wir kommen nun aber direkt in Konflikt mit dem Eigentumsrecht. Stellen Sie sich einmal vor, ich werde geboren als Sohn eines
Multimilliardärs. Dann bin ich vorbestimmt für ein Leben als superreicher Mensch, und tatsächlich stark privilegiert im Vergleich zu meinen Mitmenschen. Die «Gleichheit auf dem Papier» des ersten Artikels des Grundgesetzes erweist sich in der Praxis als eine Farce, nicht vereinbar mit dem
Eigentumsrecht in seiner heutigen Form.

Dies ist natürlich nichts Neues. Sozialisten und Kommunisten haben stark agiert und gekämpft für «mehr» oder «echte» Gleichheit. Das Prinzip des römischen Eigentumsrechtes haben beide aber nie verändert. Die Sozialisten wollen die schädlichen Auswüchse des Eigentumsrechtes immer dadurch kompensieren, dass sie, mit Hilfe von allen möglichen Steuern, durch den Staat eine Einkommensumverteilung bewirken. Dies hat zu einem unvorstellbar komplizierten System von Gesetz- und Regelgebung geführt, während die wirklich reiche Elite sich doch noch vollständig oder zumindest weitgehend den Steuern zu entziehen weiß. Die Kommunisten wollen alle gesellschaftlichen Güter in die Hände eines einzigen Eigentümers geben: dem Staat, der im Folgenden für alle Ewigkeit die unbeschränkte Macht bekommen sollte, darüber zu verfügen. Das Eigentumsrecht selber haben auch sie damit nicht verändert.

Diese «Lösung» des Eigentumsproblems hat bewiesen, noch viel schädlicher zu sein als die sozialistische. Das individuelle Engagement der Bauern, Betriebsleiter und Arbeiter zu ihren Betrieben verschwand, und nach 70 Jahren war die Sowjetunion komplett bankrott.

Hieraus können wir viel lernen für die Erneuerung des Eigentumsrechtes, wie wir sie brauchen. Eine solche Erneuerung darf absolut nicht auf Kosten der individuellen, persönlichen Verbindung der Menschen zu ihrem Eigentum gehen. Dieses Engagement müssen wir im Gegenteil sorgfältig behüten und zu verstärken suchen. Das ist das Gute des Privateigentums: dass es die Verbindung des Eigentümers zu seinem Eigentum stärkt.

Schädliche Seite des Eigentumsrechtes heute
Die schädliche Seite steckt im ewig dauernden Charakter der Eigentumsrechte. Nur als Folge dieses ewig dauernden Charakters löst sich das Eigentumsrecht los von den konkreten Menschen, und damit los von der Wirklichkeit. Erst als Folge dieses dauernden Charakters kann «Besitz» ein Ziel an sich werden für Menschen, unabhängig von ihren konkreten Bedürfnissen oder Fähigkeiten. Und nur als Folge dieses Charakters der Eigentumsrechte wird es möglich, diese Rechte zu verhandeln, mit allen – vielen und ernsten – schädlichen Folgen davon. In einer gesunden Wirtschaft wird nur mit realen Gütern und Dienstleistungen gehandelt, die wirkliche Bedürfnisse von Menschen
zu befriedigen imstande sind. In unserer heutigen «Wirtschaft» macht der Handel mit realen Gütern und Dienstleistungen nur noch 20% des Gesamthandelsvolumens aus; 80% davon werden gebildet vom Handel mit Aktien, «finanziellen Produkten», Immobilien, Grund und Boden etc., alles nur möglich aufgrund des… ewig dauernden Charakters der Eigentumsrechte.

Diese 80% werden schließlich ganz verschwinden müssen, wenn wir die Situation erreichen wollen, dass für alle Arbeitsleistungen eine ehrliche Gegenleistung in Geld gezahlt wird, und es unmöglich wird, sich leistungsloses Einkommen zu verschaffen – auf welche Art und Weise und in welcher Form auch immer –, wenn man kein Recht darauf hat. (Nur Kranke, Rentner, Kinder – über ihre Erzieher –, Auszubildende und Studenten haben ein Recht auf Einkommen, ohne dass sie dafür eine Gegenleistung liefern).

Die Anpassung des Eigentumsrechtes, die wir brauchen, ist also ganz einfach, so wie die Wahrheit immer einfach ist. Das Eigentum aller gesellschaftlichen Güter, also Grund und Boden und Produktionsmittel, soll prinzipiell befristet werden. Ein Unternehmer ist Eigentümer seines Betriebes, weil und solange er ihn tatsächlich leitet. Ein Bauer ist Eigentümer seines Hofes, weil und solange er tatsächlich das Vieh, die Pflanzen und den Boden versorgt. Auch ein Wohnungsbesitzer ist Eigentümer, weil und solange er in seiner Wohnung wohnt.

In dem Moment, wo jemand aufhört, einen Betrieb zu leiten oder in einer Wohnung zu wohnen, ist er aus diesem Grunde kein Eigentümer mehr. Dies wird zur Folge haben, dass aller Handel mit Grund und Boden, mit Liegenschaften oder mit wirtschaftlichen Betrieben nicht mehr möglich ist und damit auch alle Hypothekardarlehen. Wer seinen Betrieb aufgibt oder wer wegzieht aus seinem
Haus, gibt damit auch seine Eigentumsrechte ab und hat also nichts zu verkaufen. Der scheidende Eigentümer hat aber das Recht, seinen Nachfolger zu bestimmen: er hat die Erfahrung zu beurteilen, welche Fähigkeiten dafür gebraucht werden, und wird eine gute Entscheidung treffen können. Geld spielt bei der Übertragung keine Rolle. Den Wert der menschlichen Leistungen, die in dem Betrieb
oder der Wohnung enthalten sind, übernimmt der neue Eigentümer. Dies kann dadurch geschehen, dass er den alten Eigentümer ausbezahlt, oder noch nicht getilgte Darlehen, die aufgenommen wurden, übernimmt.

Für Konsumgüter kann das alte Eigentum so bleiben wie es ist: Sie bilden kein gesellschaftliches Problem. Die praktische Durchführung dieser Erneuerung unseres Eigentumsrechtes ist natürlich nicht einfach. Es gibt noch kein Land in der Welt, das diese Erneuerung durchgeführt hat, und sehr viele etablierte Interessen werden sich zweifellos dagegen auflehnen. Das Thema Eigentum wird
auch nur selten so grundlegend zur Diskussion gestellt, wie ich es hier gemacht habe; es ist ein Tabu. Dennoch ist es notwendig, dass wir den Mut finden, das traditionelle Eigentumsrecht in aller Freiheit nüchtern und unbefangen neu zu durchdenken und unsere Gedanken dabei in keinerlei Hinsicht von vornherein bestimmen zu lassen von der bestehenden Praxis. Die bestehende Praxis ist ja doch äußerst problematisch, und es gibt wirklich allen Grund, sie eingehend in Frage zu stellen.

Was können wir selber tun?
Das Erste und Wichtigste ist: die obengenannte Problematik wirklich zu durchdenken, darüber zu meditieren, sie im eigenen Denken zum Leben zu bringen und dann mit möglichst vielen Mitmenschen zu teilen. Dies scheint vielleicht nicht praktisch, ist aber in Wahrheit das Praktischste,
was man tun kann. Man macht so sein eigenes Denken gesund und hilft anderen Menschen, das Gleiche zu tun. Und gesundes, ganzheitliches soziales Denken ist die erste und wichtigste, unumgängliche Bedingung für das Gesundwerden der Gesellschaft als Ganzes! Wer diese Arbeit ernsthaft aufgreift, wird bemerken, dass ihm innerlich die ganze Welt begegnet: alle bestehenden Denkgewohnheiten, Gefühlskonventionen, Regeln und Gesetze, die ganze soziale Praxis
gründen sich heute immer noch auf dem alten Eigentumsrecht. Die Welt steht buchstäblich auf ihrem Kopf, und wir haben die Aufgabe, sie wieder auf ihre Beine zu stellen.

Die Praxis heute
Der Schritt, auch im äußeren Sinne praktisch werden zu wollen, geht von selbst für denjenigen, der sich diese Einsichten wirklich zu eigen macht. Unser Ziel muss sein und bleiben: Gesetze zu ändern, damit das befristete Eigentum von Produktionsmitteln das neue Fundament unseres
Rechtssystems wird. Bis dieses Ziel erreicht ist, können wir nur versuchen, uns der erwünschten Situation möglichst gut anzunähern innerhalb der bestehenden, widerspenstigen Praxis. Dazu können wir das Eigentum von Betrieben und Grundflächen übertragen an Stiftungen, die von ihren Teilnehmern selbst verwaltet werden. Solch eine Stiftung ist dann eigentlich ein «Nicht-Eigentümer», nur benötigt, weil es in der heutigen Gesetzgebung nun einmal einen Eigentümer im finanziellen Sinne geben muss, auch für Sachen, die in einer künftigen gesunden Wirtschaft gar
keinen finanziellen Wert mehr haben werden. Die Stiftung hat ausschließlich die Aufgabe, sich darum zu kümmern, dass «ihr» Eigentum nie mehr gehandelt, vererbt oder mit neuen Hypotheken belastet wird. Sie ist also nichts weiter als eine provisorische Notlösung, um innerhalb der alten
und korrupten Gesetze das Neue, das kommen muss, doch schon so gut wie möglich zu praktizieren und erfahrbar zu machen für möglichst viele Menschen. Auf diese Art und Weise erreichen wir, dass unsere gesellschaftlichen Güter immer mehr im Dienste der Menschen benutzt werden.

Sie werden so immer weniger Objekt des Gewinn-, Besitz-, und Machtstrebens einer kleinen Gruppe mit ihren eigenen Interessen – auf Kosten der übrigen Menschen. Je mehr Menschen mitmachen, desto mehr Gelder können gemeinsam freigemacht werden. Damit kann weiteres Ei-
gentum erworben und neutralisiert und/oder schon ein Anfang gemacht werden mit der gesunden Finanzierung des Gesundheitswesens, des Unterrichtswesens und anderer Einrichtungen des Kulturlebens. Beispiele bestehender Initiativen, die in diesem Sinne arbeiten, sind: Stichting
Sleipnir (Betriebe), Stichting Mensen voor de Aarde (Landwirtschaft und Wohnen), Vivenda e.V. (Wohnen), EdithMaryon-Stiftung, Mietshäusersyndikat, Stiftung TRIAS, purpose economy und andere mehr.

Abschluss
So lange wie wir Denken und Handeln auf dem traditionellen Eigentumsrecht basieren, sind wir selbst mitverantwortlich für die schamlose Bereicherung der finanziellen «Elite»: wir tragen dazu bei, weil auch die von uns bezahlten Zinsen zum Teil zu ihnen fließen. 90% der Niederländer zahlen während ihres Lebens mehr Zinsen als sie empfangen; das heutige Eigentum wirkt immer zum Vorteil derjenigen, die schon viel Besitz haben. Wir können und dürfen das nicht akzeptieren, weil die Superreichen die unvorstellbare Macht, die ihre Vermögen mit sich bringen, einsetzen für sehr üble Ziele.

Jeder Mensch hat die Möglichkeit und die Verantwortlichkeit mitzuarbeiten an der Eigentums-neutralisierung von möglichst vielen gesellschaftlichen Gütern. Extremer Reichtum ist nie ein Ergebnis von wirklichen Leistungen, sondern immer vom ewig dauernden Charakter der Eigentumsrechte. Genauso wie die heutigen Reichen sich immer weiter bereichern können auf Kosten der Gesellschaft als Ganzes, können wir über den Weg der Eigentumsneutralisierung den gleichen Prozess, wodurch heute die Welt ausgebeutet wird, umdrehen und einsetzen zum Guten. Wir machen dann immer mehr Geld frei für eine Wirtschaft, ein Gesundheitswesen, ein
Unterrichtswesen, eine wissenschaftliche Forschung usw., die wirklich im Dienste von uns Menschen stehen.

Mögen diese Gesinnung und Praxis in der nächsten Zeit immer mehr Menschen anstecken!
Wouter Kamphuis, stichting Mensen voor de Aarde, Demeterhof ’t Leeuweriksveld

 

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